Elektroniker/in für Geräte und Systeme

Elektroniker/innen für Geräte und Systeme

Elektroniker/innen für Geräte und Systeme steuern und überwachen Abläufe in der Herstellung und Instandhaltung von informations- oder kommunikationstechnischen sowie medizinischen Geräten. Sie erstellen Fertigungsunterlagen, richten Fertigungs- und Prüfmaschinen ein und wirken bei der Qualitätssicherung mit. Darüber hinaus kümmern sie sich um die Beschaffung von Bauteilen sowie Betriebsmitteln und unterstützen Techniker/innen oder Ingenieure bzw. Ingenieurinnen bei der Umsetzung von Aufträgen. Sie installieren und konfigurieren Programme oder Betriebssysteme, prüfen Komponenten, erarbeiten Gerätedokumentationen oder erstellen Layouts. Auch die Instandsetzung fällt in ihren Aufgabenbereich. Im Kundendienst und bei der Reparatur von Geräten grenzen Elektroniker/innen für Geräte und Systeme die Fehlerquellen ein und wechseln defekte Teile aus. Zudem beraten sie Kunden und weisen Benutzer in die Handhabung der Geräte ein.

Elektroniker/innen für Geräte und Systeme fertigen Komponenten und Geräte, z.B. für die Informations- und Kommunikationstechnik, die Medizintechnik oder die Mess- und Prüftechnik. Sie nehmen Systeme und Geräte in Betrieb und halten sie instand.

Entwürfe und Konstruktionsunterlagen
Elektroniker/innen für Geräte und Systeme unterstützen Techniker und Technikerinnen bzw. Ingenieure und Ingenieurinnen dabei, Anforderungen an neue Geräte zu analysieren und Systeme sowie Softwarelösungen zu konzipieren. Hierfür werten sie zunächst Entwürfe für Leiterplatten und andere Konstruktionsunterlagen aus. Sie führen Berechnungen durch und ermitteln die Leistungsmerkmale der Gerätebauteile, z.B. Sensoren, Aktoren, Dioden, Transistoren und Schaltbausteine.

Immer häufiger sind Elektroniker/innen für Geräte und Systeme auch im Bereich der Elektromobilität tätig. Beispielsweise entwerfen sie die Steuerungen oder Antriebsregelungen für Elektromotoren.

Hard- und Softwarekomponenten
Prototypen oder Einzelstücke fertigen Elektroniker/innen für Geräte und Systeme auch selbst an. Hierfür bestücken sie Leiterplatten mit Transistoren und anderen Bauelementen. Zudem montieren und prüfen sie Hardwarekomponenten, Sensoren und Aktoren. Mithilfe von Spezialzangen, Pinzetten und anderen Werkzeugen bringen sie Kleinteile an. Außerdem erledigen sie Lötarbeiten. Anschließend bauen sie die mechanischen, elektromechanischen und elektronischen Bauteile zusammen. Sie installieren und konfigurieren informationstechnische Komponenten sowie Betriebssysteme oder Netzwerke und erstellen Bedienoberflächen oder Benutzerdialoge. Zudem passen sie Software an, binden sie ein und lösen ggf. Kompatibilitätsprobleme. Die Hard- und Softwarekomponenten stimmen sie optimal aufeinander ab: Damit die gemessenen Farbwerte an den Computer übertragen werden können, richten sie Schnittstellen ein. Kontroll- und Einstellungsmessungen führen sie mithilfe von speziellen Geräten durch. Ihre Arbeitsergebnisse dokumentieren sie sorgfältig.

Messwerte und Störfaktoren
Elektroniker/innen für Geräte und Systeme prüfen elektrische Bauteile und garantieren so deren Funktion. Komponenten und Systeme testen sie unter unterschiedlichen technischen Umfeldbedingungen und integrieren sie in vorhandene Gesamtsysteme. Mit Prüf- und Testprogrammen erfassen sie Messwerte und analysieren diese. Ihre Ergebnisse halten sie in Prüfprotokollen fest. Hier arbeiten sie eng mit der Produktion zusammen und überwachen den Fertigungsablauf in der Werkhalle, bei Fehlern greifen sie sofort ein. Zudem richten sie beispielsweise Testplätze für fertige Gerätekomponenten ein und statten diese mit der erforderlichen Testsoftware aus. Auch im Kundendienst sind sie tätig und dabei meist im Team unterwegs. Mitunter arbeiten sie unter Zeitdruck, beispielsweise, wenn Termine eng liegen. Gelegentlich fällt auch Mehrarbeit oder Wochenendarbeit an, z.B. wenn ein Defekt behoben werden muss und die Ferndiagnose per Rechner und Telefon nicht erfolgreich ist. Beim Kunden analysieren sie auftretende Störungen, grenzen deren Ursache ein und beheben die Fehler, wobei Diagnosesoftware die Arbeit erleichtert. Wenn sie neue Geräte und Systeme vor Ort installieren, beraten sie die Benutzer ausführlich und schulen sie.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen:

  • bei der Realisierung von Aufträgen für Geräte und Systeme mitwirken
    • technische Umfeldbedingungen und geforderte Funktionalitäten analysieren
    • elektronische Schaltungen entwickeln
  • Muster und Einzelstücke herstellen
    • mechanische, elektrische, elektronische Einzelteile und Baugruppen auswählen, anpassen und zu Geräten und Systemen zusammenbauen
    • Hardware und Komponenten der Informationstechnologie, Sensoren und Aktoren montieren und konfigurieren
    • Programme installieren und anpassen
    • Komponenten, Geräte und Systeme prüfen, technische Dokumentationen erstellen
  • für die Beschaffung von Bauteilen, Hilfsstoffen und Betriebsmitteln, die für die Realisierung von Kundenaufträgen erforderlich sind, Aufträge vergeben und koordinieren
  • Fertigungsabläufe planen, steuern und überwachen
    • Fertigungsunterlagen erstellen, z.B. Schalt-, Installations-, Stromlaufpläne, Einzelteilzeichnungen von Bauteilen oder -gruppen
    • Gruppenarbeit organisieren
    • Fertigungsanlagen und Prüfsysteme einrichten, programmieren, optimieren und warten
    • Fertigungsprozesse analysieren und optimieren
  • Betriebssysteme und Netzwerke installieren und konfigurieren, Softwarekomponenten erstellen und anpassen, Schnittstellen programmieren, Hard- und Softwarekomponenten integrieren, auftretende Probleme erfassen, analysieren und lösen
  • Komponenten und Geräte prüfen und instandhalten
    • bei Störungen technischen Support leisten
    • Messwerte erfassen und auswerten
    • Fehler und Störungen systematisch einkreisen und beheben
    • Reparatur- und Servicearbeiten durchführen, z.B. bei Kundenbesuchen im Rahmen von Wartungsverträgen
    • Kunden über technische Möglichkeiten beraten

Die Ausbildung zur/zum Elektroniker/innen für Geräte und Systeme ist ein 3,5-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie. Sie erfolgt als duale Ausbildung an den beiden Lernorten Betrieb und Berufsschule in Teilzeitform, d. h. die Auszubildenden besuchen die Berufsschule an ein bzw. zwei Tagen je Woche und arbeiten an vier bzw. drei Tagen je Woche im Ausbildungsbetrieb.
Ein Unterrichtstag in der Berufsschule umfasst i. d. R. acht Unterrichtsstunden, mindestens jedoch sechs Unterrichtsstunden. Neben dem in Lernfeldern durchgeführten Fachunterricht werden auch die Fächer Deutsch/Kommunikation, Religion/Ethik, Sozialkunde/Wirtschaftslehre unterrichtet.

Über die Ausbildungsinhalte haben die Auszubildenden ein Berichtsheft als schriftlichen Nachweis zu führen.

Der Unterricht gliedert sich im Rahmen der Lernfeldkonzeption in folgende Lernfelder:

  1. Elektrotechnische Systeme analysieren und Funktionen prüfen
  2. Elektrische Installationen planen und ausführen
  3. Steuerungen analysieren und anpassen
  4. Informationstechnische Systeme bereitstellen
  5. Elektroenergieversorgung für Geräte und Systeme realisieren und deren Sicherheit gewährleisten
  6. Elektronische Baugruppen von Geräten konzipieren, herstellen und prüfen
  7. Baugruppen hard- und softwareseitig konfigurieren
  8. Geräte herstellen und prüfen
  9. Geräte und Systeme in Stand halten
  10. Fertigungsanlagen einrichten
  11. Prüfsysteme einrichten und anwenden
  12. Geräte und Systeme planen und realisieren
  13. Fertigungs- und Prüfsysteme in Stand halten

Die gestreckte Abschluss- oder Gesellenprüfung besteht aus zwei Teilen: Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres findet Teil 1 und am Ende der Ausbildung Teil 2 statt. Beide Teile bestehen aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Bestanden ist die Prüfung dann, wenn das Gesamtergebnis aus Teil 1 und 2 mit „ausreichend“ bewertet wird. Das Ergebnis des Teils 2 wird dabei stärker gewichtet.

Unabhängig davon stellt auch die Berufsschule ein Zeugnis aus. Ist das Ziel der Berufsschule erreicht, erhalten die Auszubildenden ein Abschlusszeugnis, ansonsten ein Abgangszeugnis. Ein Abschlusszeugnis ist insbesondere dann wichtig, wenn ein höherer schulischer Abschluss wie die Fachhochschulreife oder der Sekundarabschluss I angestrebt wird.

  • Industriemeister/in – Elektrotechnik
  • Techniker/in – Elektrotechnik (Automatisierungstechnik)
  • Techniker/in – Elektrotechnik (Information/Kommunikation)
  • Studium der Informations-, Kommunikationstechnik (grundständig) etc.

Ansprechpartner
Thomas Aigner
thomas.aigner@bbsgut-trier.de
0651/718-1735

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