Zahntechniker/in

Zahntechniker/in

Eine Zahntechnikerin/ein Zahntechniker ist immer dann gefragt, wenn der Zahnarzt bei einem Patienten feststellt, dass eine Versorgung mit Zahnersatz (Inlays, Kronen, Brücken, Teilprothesen, Totale Prothesen, Suprastrukturen für Implantate) notwendig ist. Es könnten aber auch Knirscherschienen oder kieferorthopädische Geräte vom Zahnarzt in Auftrag gegeben werden. Häufig sind es auch Hilfsteile wie zum Beispiel Individuelle Abformlöffel, Gipsmodelle oder Bissregistrate, welche für die fachgerechte Herstellung von Zahnersatz benötigt werden.

In allen Fällen wird der Zahntechniker als Partner des Zahnarztes tätig, um in dessen Auftrag und in enger fachlicher Kommunikation mit ihm die notwendigen medizinischen Produkte in handwerklicher Arbeit herzustellen.

Dabei geht er mit einer Vielzahl von Materialien um. Von daher benötigt er grundlegende Kenntnisse über die Eigenschaften sowie die Verarbeitung von zum Beispiel Abformmaterial, Gips, Wachs, Metall-Legierungen, Kunststoffen, Keramikmassen, keramikähnlichen Werkstoffen und vielen weiteren Materialien.

Zudem braucht er grundlegende Kenntnisse über physikalisch-chemische Vorgänge, um die Geräte zur Verarbeitung der Werkstoffe fachgerecht bedienen zu können.

Damit die Herstellung zum Beispiel einer individuellen Brücke für den Patienten gelingt, sollte ein Zahntechniker neben diesen Kenntnissen insbesondere ein hohes Maß an manueller Geschicklichkeit, einen Willen zur Präzision sowie viel Geduld und Ausdauer haben. Auch ein Gefühl für Formen und Farben sowie Kreativität sind Voraussetzungen für die Herstellung von hochwertigem individuellem Zahnersatz. Bei allem sollte ein Zahntechniker gut mit Stress umgehen können, da im Dentallabor häufig durch Terminarbeiten unter Zeitdruck gearbeitet wird.

Die digitale Entwicklung hat auch vor der Zahntechnik nicht Halt gemacht. Der Digitale Workflow zwischen Zahnarzt und Labor nimmt im Zahntechnikeralltag immer größeren Raum ein. Vom Zahntechniker wird durch diese Entwicklung neben dem handwerklichen Geschick ein Verständnis für Prozessketten und Kenntnisse im Umgang mit Computerprogrammen verlangt, mit deren Hilfe Zahnersatz, Aufbissschienen, Modelle oder andere zahntechnische Produkte virtuell gestaltet werden, um dann in Fräsmaschinen oder Druckern aus verschiedensten Materialien hergestellt zu werden. Der Zahntechniker der Zukunft wird also sicher die Bereitschaft zeigen müssen, sich mit diesen neuen Technologien und Arbeitsmethoden auseinanderzusetzen und mit ihnen in Kommunikation mit dem Zahnarzt fachkundig und kreativ umzugehen.

Ein Zahntechniker ist in der Regel in einem gewerblichen Dentallabor beschäftig, häufig findet er aber auch eine Anstellung im Praxislabor eines Zahnarztes oder als spezialisierter Techniker im Labor eines Kieferorthopäden.

Die Ausbildung zum Zahntechniker ist ein 3,5jähriger anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk. Sie erfolgt als duale Ausbildung an den beiden Lernorten Betrieb und Berufsschule in Teilzeitform, d. h. die Auszubildenden besuchen die Berufsschule an ein bzw. zwei Tagen je Woche und arbeiten an vier bzw. drei Tagen je Woche im Ausbildungsbetrieb. Der Teil der praktischen Ausbildung wird durch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) in der Handwerkskammer Trier ergänzt.

Über den inhaltlichen und zeitlichen Ablauf der praktischen Ausbildung haben die Auszubildenden ein Berichtsheft als schriftlichen Nachweis zu führen.

Ein Unterrichtstag in der Berufsschule umfasst mindestens sechs Unterrichtsstunden, nach Möglichkeit wird jedoch ein voller Unterrichtstag mit acht Stunden angestrebt.

Neben dem in Lernfelder untergliederten Berufsbezogenen Unterricht (Fachunterricht) werden auch die Fächer Deutsch/Kommunikation, Religion/Ethik und Sozialkunde/Wirtschaftslehre unterrichtet. Je nach Verfügbarkeit der Lehrerstunden kann auch Sport oder ein Wahlpflichtfach zum Stundenplan gehören.

Der Unterricht gliedert sich im Rahmen der Lernfeldkonzeption in folgende Lernfelder:

  1. Arbeitsunterlagen erstellen und bewerten
  2. Unterkieferbewegungen beschreiben und ihre Nachahmung in Simulatoren bewerten
  3. Die Übertragung von Modellen in Simulatoren durchführen und bewerten
  4. Das natürliche Gebiss und seine Erkrankungen
  5. Rekonstruktion von Zähnen nach verschiedenen Konzepten durchführen und bewerten
  6. Immediat-und Interimsprothesen planen, herstellen und bewerten
  7. Oberflächengestaltung und biologische Verträglichkeit zahntechnischer Produkte
  8. Formgebung metallischer Werkstücke
  9. Zahnfarbene Werkstoffe auswählen, verarbeiten und bewerten
  10. Totale Prothesen planen, herstellen und bewerten
  11. Füllungen, Kronen und Brücken planen, herstellen und bewerten
  12. Partielle Prothesen planen, herstellen und bewerten
  13. Einfache kieferorthopädische Apparate konstruieren, Grundlagen der Schienen- und Defektprothetik

Als Abschluss der Ausbildung erfolgt nach 3,5 Ausbildungsjahren die Gesellenprüfung, welche vom Prüfungsausschuss der Handwerkskammer Trier durchgeführt wird. Zulassungsvoraussetzung für diese Abschlussprüfung ist die Teilnahme an der Zwischenprüfung am Ende des zweiten Ausbildungsjahres sowie die Vorlage des vollständig geführten Berichtsheftes.

Die Gesellenprüfung gliedert sich in die Fertigkeitsprüfung (Praktischer Teil) und in die Kenntnisprüfung (Theoretischer Teil). Die Prüfung ist bestanden, wenn in beiden Teilen die Note ausreichend erteilt werden kann.

Als Nachweis der Leistungen in der schulischen Ausbildung stellt die Berufsschule neben den Jahreszeugnissen ein Abschlusszeugnis aus. Wurde das Ziel der Berufsschule nicht erreicht, so erhält der Auszubildende ein Abgangszeugnis. Ein Abschlusszeugnis ist insbesondere dann wichtig, wenn später ein höherer schulischer Abschluss wie zum Beispiel die Fachhochschulreife angestrebt wird.

  • Zahntechnikermeister/in
  • Studium Dentaltechnologie an der Fachhochschule Osnabrück
  • Betriebswirt/in im Handwerk
2. Platz beim Jugend forscht-Wettbewerb 2023

Im Rahmen des Wettbewerbs hat Johanna Allkämper untersucht, wie sich Zahnersatz in verschiedenen Gegebenheiten verfärbt.
Auf der Abschlussveranstaltung in Bitburg stellte sie ihr Projekt vor und durfte stolz ihren Preis entgegennehmen.

Ansprechpartner
Frank Schmitz (Koordinator)
frank.schmitz@bbsgut-trier.de
  0651/718-1716
Urszula Henkel (Teamleitung)

Downloads
Rahmenlehrplan
Ausbildungsordnung
Schulbuchliste

Links
Berufsinfoseiten der Bundesagentur für Arbeit:
https://berufenet.arbeitsagentur.de

Informationen zu allen Fragen der Ausbildung zum Zahntechniker:
www.zahntechnik-ausbildung.de

Informationen zum Studiengang Dentaltechnologie:
www.ecs.fh-osnabrueck.de